Nach 9 Jahren an der Nordseeküste wohne ich seit Februar 2009 unmittelbar am Rande des Harzes. Schon als kleines Kind nahmen meine Großeltern mich aus unserer Heimatstadt Hannover auf Kurzurlaube in den Harz mit. Anders als viele andere Kinder, die Wandern erst mal „öde“ finden, bin ich dem Harz mit seiner abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft, den beeindruckenden Talsperren, den Flüssen und zahlreichen anderen Gewässern sowie den weitläufigen, märchenhaften, tiefgrünen Wäldern damals schon verfallen. Als sich die Möglichkeit bot, in diese Gegend zu ziehen, habe ich nicht gezögert. Die unmittelbare Nähe der Harzer Berge nutze ich nun regelmäßig für kleinere und größere Ausflüge. In die höheren Lagen des Oberharzes sind es von mir nur etwa 20min Autofahrt – ich kann aber auch direkt „ab Haustür“ loslaufen, da die wunderschönen Harzer Bergwälder direkt am Ortsrand von Seesen beginnen.
Stempelwandern im Harz
Im Sommer 2010 entdeckte ich die Aktion „Harzer Wandernadel“. Hierbei sammelt man in einem Wanderpass Stempel, die in fest installierten, frei zugänglichen Kästen zu finden sind, und kann so verschiedene „Leistungsabzeichen“ erwandern. Die insgesamt 222 Stempel sind quer über den gesamten Harz verteilt und dort an besonders schönen, historisch oder kulturgeschichtlich bedeutsamen oder mit einer besonderen Geschichte versehenen Orten entlang des Harzer Wanderwegenetzes zu finden.

Wandernadeln kann man zum Einen „rein quantitativ“ über eine vorgegebene Anzahl an erreichten Stempeln, zum Anderen aber auch durch das Erwandern thematisch zusammenhängender Stempelstellen erlangen. Aktuell sind Themenabzeichen im Bereich „Bergbau“, entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze – dem „Grünen Band“ – oder des „Harzer Hexenstieges“ sowie auf den Spuren der Harzreisen Goethes zu erwandern. Seit Frühjahr 2017 gibt es zusätzlich den „Harzer Klosterwanderweg“ sowie den „Lutherweg“ mit eigenen Stempelkästen. Jenseits der Aktion „Harzer Wandernadel“ werden im Harz darüber hinaus regional weitere Themenstiege angeboten, wie z.B. der (sehr empfehlenswerte!) Karstwanderweg im Südosten, oder der Harzer Baudensteig, der einen auf Tagesetappen von Baude (Berggasthof) zu Baude führt.
von „Bronze“ über „König“ bis „Kaiser“
Der Erfolg der Aktion ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert und begeistert Harz-Anrainer ebenso wie Urlaubsgäste! Im Internet sind mehrere mitgliederstarke Gruppen zu diesem Thema organisiert, und es finden sich zahlreiche Homepages mit aufwändig dargestellten Tourenbeschreibungen. Einmal dem „Nadelfieber“ verfallen lässt es einen so bald nicht wieder los! 😉
Das Besondere an der „Harzer Wandernadel“ sind für mich die unzähligen schönen Orte, Plätze und Wege, die ich ohne diese Aktion niemals entdeckt hätte. Wer alle Stempelstellen erwandern möchte, lernt wirklich nahezu alle Winkel, unterschiedliche Landschaftstypen und auch abgelegene „Schönheiten“ des in der West-Ost-Ausdehnung rund 130km langen Harzes kennen. Zudem hat man beim Wandern immer ein motivierendes Ziel vor Augen!
Von meinen Touren bringe ich regelmäßig Impressionen mit und zeige sie hier auf dem Blog. Auf den älteren Bildern sind noch meine Hunde zu sehen, die fleißig und begeistert mitgewandert sind. Nachdem ich im Jahr 2015 meinen „Harzer Steiger“ (111 Stempelstellen, darunter bergbauliche Pflichtstempel) vollenden konnte, war mein Ziel für 2016 schließlich der „Harzer Wanderkaiser“, für den man alle 222 Stempelstellen erwandert haben muss. Dieses Vorhaben konnte ich in meinem Sommerurlaub 2016 realisieren und darf nun stolz die Kaiserwürde tragen!
Regelmäßig neue Berichte von meinen Touren mit integrierten Fotogalerien und jeweils ein paar Infos findest Du in der Kategorie „Wandern im Harz“!
Bis bald im Harz,
Sinaida I.
Ältere sowie extern abgelegte Galerien sind hier archiviert:
2015:
- Bunter Spätherbst auf dem thüringischen „Harzer Grenzweg“
- Kleine Oktoberwanderung zur „Lageswarte“
- Sommerurlaub im Ostharz 2015, Teil 1
- Sommerurlaub im Ostharz 2015, Teil 2
älter: