Lunchbox & Teller: Flammkuchen mit Aubergine & Bohnensalat

Heute mal wieder eine gemüsige Leckerei, die sowohl frisch aus dem Ofen als auch aus der Lunchbox schmeckt: knuspriger Flammkuchen mit Aubergine!

Flammkuchen ist superschnell und einfach gemacht und auch eine prima Idee für spontanes Gästeaufkommen. Den Teig kann man aus 3 Standard-Vorrats-Zutaten – Mehl, Salz, Öl plus Wasser – ruckzuck selber zubereiten, die eilige Hausfrau kann ihn aber auch in wirklich guter Qualität und ohne sonstige Zusatzstoffe als Fertig-Frischteig aus dem Kühlregal erwerben, ohne sich schämen zu müssen (Die fertigen Flammkuchenteigplatten von „Tante Fanny“ gehören zu den paar handverlesenen Convenience-Produkten, die von mir den Daumen hoch bekommen!).

An Belag kann natürlich alles verarbeitet werden, was gerade frisch und lecker im Hause ist! Die Basis für typische Flammkuchen bilden das Bett aus Schmand oder Crème fraiche sowie der Belag aus Zwiebeln. Darüber hinaus hat hier schon ohne Rücksicht auf Konventionen Gemüse jeder Form und Sorte Verwendung gefunden. Heute galt es, der aktuellen Auberginenschwemme Herr(in) zu werden, was ein höchst schmackhaftes Resultat ergab!
Essentiell für lecker knusprige Flammkuchen ist genau eines: Hitze! Hier kann und muss der Ofen einmal alles geben. Lass‘ ihn zeigen, was er drauf hat! Auch ein Auto will mal bis zum Anschlag durchgetreten werden. Ich schwöre, mein Ofen hat freudig gelacht und hinterher erschöpft, aber zufrieden geseufzt. Endlich durfte er mal. So richtig. Und mein Teig war so crisp, dass man zum Essen Ohrenschützer brauchte.

Zutaten für ein Blech:

Teig:

– 250g Mehl, 125ml Wasser, 1 Prise Salz, 2EL Öl
– alternativ: fertiger Flammkuchenteig, meist für 2 Bleche ausreichend als 4 Rechtecke abgepackt

Belag:

– 1 Becher Schmand oder 1,5 Becher Crème fraiche
– Salz, frischer schwarzer Pfeffer aus der Mühle, frisch gehackte Kräuter* nach Wahl
– 1 große oder 2 kleinere Aubergine(n)*
– 2 Zwiebeln*
– (wenig) weitere Gemüse nach Wahl als Farbtupfer, hier 1 Tomate* und 1/2 rote Spitzpaprika*
– etwas Olivenöl
– einfaches Haushalts-Salz zum Einsalzen der Auberginen

*) mit dem Sternchen gekennzeichnete Zutaten stammen aus meinem SoLaWi-Anteil!

Zubereitung:

1) Ofen auf zunächst etwa 180-200g vorheizen

2) Aubergine(n) dünn (ca. 0,7cm) der Länge nach aufschneiden, am besten mit dem elektrischen Allesschneider. Scheiben nebeneinander ausbreiten, mit Salz bestreuen und Wasser ziehen lassen. Sonstiges Gemüse putzen und schneiden, Zwiebeln in feine Ringe. Crème fraiche / Schmand mit Salz und Pfeffer glatt rühren, gehackte Kräuter zufügen. Aufgrund der hohen Ofenhitze eignen sich kräftigere Kräuter mit höherem Anteil ätherischer Öle am besten – zarte, sehr wasserhaltige Kräuter (z.B. Basilikum) gehen bei >250°C restlos tot. Frische Kräuter zum Bestreuen aufheben!

3) Das Salz und die gezogene Flüssigkeit von den Auberginen wischen, Scheiben leicht mit Küchenkrepp ausdrücken. Auberginenscheiben auf einem mit Backpapier belegten Blech nebeneinander ausbreiten, dünn mit Öl einpinseln und mittig in den vorgeheizten Ofen schieben. Darin backen, bis sie leicht zu bräunen beginnen – dann heraus mit ihnen!

4) Für den Teig die Zutaten zu einem geschmeidigen Knetteig verarbeiten, dünn in Blechgröße ausrollen. Alternativ die fertigen Teigplatten verwenden. Jetzt kommt Dein Backofen in’s Spiel. Dreh‘ den Knopf bis zum Anschlag. 275°C bei Ober-und Unterhitze lautet hier die kühne Empfehlung! Gasherd: Vollgas!

5) Teig (auf Backpapier) auf das Backblech geben – ich nehme gerne das bereits heiße von den Auberginen, dann muss es aber flott gehen. Geht es aber auch, denn es ist ja schon alles fertig präpariert! Teig mit würzig abgeschmeckter Crème bestreichen, etwa 0,5cm Rand frei lassen. Ich gebe erst die Hälfte der Zwiebeln darauf, dann die Auberginenscheiben, dann die Tomaten- und Paprikascheibchen und zum Schluß die zweite Hälfte der Zwiebeln. Special Feature dabei: Man hat sowohl in der Crème zart „geschmorte“ Zwiebeln als auch kross gebackene als Belag! Das noch rohe Gemüse mit ein paar Spritzern Ölivenöl beträufeln, damit es nicht zu trocken wird, sowie alles salzen & pfeffern.

6) Ab in die 250-275°C, unteres Backofendrittel! Das Hitzeerlebnis muss sich für den Teig anfühlen wie Trash Metal live direkt vor der Bühne. So, dass er vor Schock den Schmerz nicht merkt. Dann braucht das Ganze auch nur etwa 8-10 Minuten, in denen der krosseste Crisp ever entsteht, und der Belag sowieso gnadenlos durch und kurz vor der Sublimation ist. In der Zeit frische Kräuter zum Bestreuen hacken – ich hatte heute Majoran* und etwas fein geschnittenes Staudenselleriegrün* am Start, was hervorragend passte.

Fertig! (CAVE: Dieser Backofen ist wirklich pretty hot, was auch für das Backblech gilt!)

Für die Lunchbox am Folgetag gab es noch einen leckeren Essig-Öl-Salat aus knackfrischen Solawi-Bohnen* dazu, nebst ein paar weiteren Solawi-Kollegen (alles in der Lunchbox stammt aus meinem Gemüse-Anteil!). Am besten schmeckt Flammkuchen natürlich frisch aus der Terror-Sauna, aber zum Mitnehmen ist er ebenfalls prima geeignet und weicht, wenn wie oben zubereitet, nicht durch!

Varianten:

    Die Crème kann natürlich ganz verschieden gewürzt werden. Ich ersetze gerne einmal die Hälfte der Crème fraiche durch körnigen Senf oder verwende ein süßlich-scharfes Currypulver zum Abschmecken. Wer Knobi mag – hinein pressen, geht auch! Wenn es mehr Pizza-artig werden soll, können auch Fetawürfelchen oder anderer Käse als Topping Verwendung finden – ich persönlich mag es lieber nicht ganz so mächtig und genieße die pure, fein-säuerliche Crème!
    Fein gewürfelter und vorab kross angebratener Räuchertofu ersetzt fleischlos die klassischerweise auf Flammkuchen gestreuten Schinkenspeckwürfelchen.
    Wer aus dem Teig kleine Quadrate oder Kreise aussticht, kann mit super knusprigen „Minis“ für ein Buffet oder als Vorspeise für Freude sorgen.

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