Gemüsebrühe selbstgemacht aus „Küchenabfällen“!

Dieser Beitrag ist eigentlich ein „Reblog“ einer Idee, auf die ich in diesem Internet gestoßen bin. Nach dem Ausprobieren finde ich sie so genial, dass ich sie einfach weiter verbreiten muss! Warum machen wir das nicht alle in allen Haushalten längst so? Ich weiß es nicht!

Hier der Originalbeitrag im Video, credits to „Deutschland is(s)t vegan“:

Gemüsebrühe selbstgemacht aus „Küchenabfällen“:

Die bei mir in Mengen anfallenden Gemüseabschnitte und „-abfälle“ wanderten bislang tatsächlich zu 90% auf den Kompost oder in die Biotonne. Für selbstgemachte Gemüsebrühe habe ich eigens dafür eingekauftes bzw. dem SoLaWi-Anteil entnommenes, „schönes“ Gemüse im Ganzen verwendet, während so etwas wie Petersilienstängel, Zwiebel- oder Karottenschalen achtlos im „Ausschuß-Töpfchen“ landeten. Welche Verschwendung!…

Bestimmt hat Oma das früher auch schon so gemacht wie hier gezeigt. Im Überfluß der Wohlstandsgesellschaft ist dieses effiziente und praktische Vorgehen, wie so viele gute Ideen „von früher“, wohl ziemlich im Orkus des Vergessens gelandet. Wir sollten öfter mal Oma befragen oder uns zurückerinnern, wie schlau und sparsam sie es machte! Der moderne „Witz“ an der Sache besteht für mich im sukzessiven Sammeln der Abschnitte im Tiefkühler, da in meinem Singlehaushalt pro Mahlzeit immer nur kleinere Mengen anfallen, die für eine Weiterverarbeitung nicht lohnen. Oder hast Du bislang zwei Zwiebelschalen aufgehoben…?

Gemüsebrühe selbstgemacht – wie zubereiten?

Die Fotos zeigen meine Gemüseabschnitte von nicht einmal zwei Wochen, mit denen ich nach und nach zwei Tiefkühlbeutel befüllt habe (praktisch hierfür: schnelle Klickverschlüsse! Gibt’s z.B. im großen Beutel bei IKEA!). Toll finde ich, dass so mühelos eine unheimlich bunte und vielfältige Mixtur zusammen kommt! Von Mangold über Broccoli, Karottenschalen und -abschnitten, diversen Kräuterstängeln, Knoblauch- und Zwiebelschalen, Pilzabschnitten und Radieschen bis Lauch war hier allerlei aromaspendendes dabei. Die Zwiebelschalen, die man ja auch zum Eierfärben verwenden kann, steuern eine sehr schöne und appetitliche Farbe bei.

Ich habe einfach alles mit Wasser aufgegossen, drei Lorbeerblätter, ein paar angestoßene schwarze Pfefferkörner sowie zwei EL Selleriesamen (+ zum Schluß einen frischen Estragonstängel) dazu gegeben und alles eine knappe Stunde lang bei gelegentlichem Umrühren köcheln lassen. Nach dem Abgießen durch ein Sieb habe ich die Flüssigkeit nochmals durch ein feines Tuch gefiltert und sie dann noch etwas einkochen lassen sowie leicht gesalzen (Achtung – siehe Tipps unten!).

Mein „Küchenabfallsud“ ergab eine wunderbar aromatische, glasklare und absolut köstliche Consommé, von der ich gleich mal ein Schälchen pur genossen habe! Super!
Das wird jetzt auf jeden Fall immer so gemacht. Danke, Internet!

    Gemüsebrühe selbstgemacht – wie aufbewahren / Tipps?

  • Die fertige, nicht sofort verwendete Gemüsebrühe kann prima in kleinen WECK-Gläsern eingekocht werden und steht so sofort zur Verfügung. Alternativ kann man sie in Würfeln (Eiswürfelform) oder kleinen Behältern einfrieren.
  • Achtung vor zuviel Salz! Der Sud sollte nur sparsam gesalzen werden, wenn die fertige Gemüsebrühe eingefroren werden soll. Salz ist ein Frostschutzmittel! 😉 Meine Gemüsebrühewürfel in der Eiswürfelform überzog ein leicht angetauter Flüssigkeitsfilm. Zukünftig werde ich den für die Tiefkühlung vorgesehenen Vorrat nur sehr sparsam oder zunächst gar nicht salzen.
  • Für diese Schalen- und Abschnitteverwertung sollte ausschließlich Biogemüse oder unbehandeltes Gemüse aus dem eigenen Garten Verwendung finden! Durch Pflanzenschutzmittel im konventionellen Anbau sind die Schalen besonders stark belastet, und das lange Kochen löst natürlich alle Schadstoffe hervorragend heraus.
  • Schalen von Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen, die in den grünen Stellen Solanin enthalten, sollten verworfen werden.
  • Achtung auch mit der Zugabe von Pfeffer oder gar Chili: Durch das lange Kochen wird intensiv Schärfe frei! Lieber erst einmal ausprobieren und für den Anfang weniger nehmen.
  • Einen zweiten Ansatz habe ich mit Ingwerwürfelchen, einem Zitronengrasstängel, zwei Kaffirblättern sowie einem kleinen Briefchen Safran zubereitet, was auch ausgesprochen lecker war! Natürlich ist die Brühe umso vielseitiger verwendbar, je weniger man sich hier schon geschmacklich „festlegt“. Dieser Brühe-Ansatz schmeckte extrem gut zu einem cremigen Kokos-Gemüsecurry mit Reis!
  • Wer die Abschnitte vorab in etwas Fett kräftig anbrät erhält durch die Röststoffe noch mehr Farbe und Aroma. Dies kann noch mehr intensivieren, wer alles mit etwas Agavendicksaft oder Zucker karamellisieren lässt und dann aufgießt.

Gemüsebrühe selbstgemacht – wie verwenden?

Die aromatische Gemüsebrühe verwende ich als Basis oder „Dreingabe“ für Saucen und Suppen. Wunderbar kann man damit für eine Sauce den Bratansatz aufgießen und „loskochen“. Mit einer feinen Einlage aus z.B. gewürfeltem Eierstich, Pilzen, Flädle, kleinen vegetarischen (z.B. Ricotta-)Klößchen oder gehackten Kräutern ergibt sie aber auch „pur“ eine elegante und stilvolle Vorspeise!

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