Essbar: Sauerampfer!

Viele gesunde und leckere Nahrungsmittel wachsen in unserer nächsten Umgebung – oft gänzlich unbeachtet vor sich hin. Dabei können wir dort wirkliche Schätze finden, die uns mit einem reichhaltigen Nährstoffangebot und in unserer täglichen Ernährung seltener vorkommenden Vitalstoffen beschenken.

Sauerampfer auf der Wiese
Hier verbirgt sich etwas Essbares! Sauerampfer auf der Gartenwiese
Sauerampfer und Tomaten
Erntesegen aus dem Garten: reife Tomaten mit Sauerampfer ergänzt

Meine Oma pflückte gerne Sauerampfer und kochte daraus eine leicht säuerliche Suppe mit kleinen Hackbällchen als Einlage, die „Männersuppe“ hieß. Wahrscheinlich, weil es in dieser Suppe gescheit etwas zwischen die Zähne gab. 😉 Ich persönlich esse Sauerampfer am liebsten frisch gepflückt. Sei es als Beigabe zum Salat, als „Begrünung“ eines belegten Brotes, zu Tomate, Mozzarella, Ziegen- oder Frischkäse, oder als besonderen Akzent in einem feinen Essen – auch dann roh.

Sauerampfer wächst fast überall, wo feuchte Wiesen etwas länger wachsen dürfen und nicht permanent kurz geschoren werden. Er mag halbschattige Plätzchen, wächst aber auch in der prallen Sonne. Humoser, frischer und nährstoffreicher Boden wird bevorzugt.

Sauerampfer-Pflanze
Sauerampfer-Pflanze

Am besten und sehr fein schmecken die zarten, jungen, noch hellgrünen Blättchen. Die größeren, festeren und tiefgrünen Blätter haben mehr Aroma und Säure. Man kann sie gut fein schneiden und als Kräutergarnitur über das fertige Essen streuen.
Die beste Erntezeit ist das Frühjahr, bis etwa Ende Juni, oder auch jederzeit nach einer Mahd, wenn wieder junge Blättchen austreiben.

Sauerampfer Brote
Sauerampfer auf vegetarisch bestrichenem & belegtem Brot
Ich sammele mir immer mal ein paar Blätter, solange der Ampfer wächst – also bis in den späten Herbst hinein. Sauerampfer sollte stets frisch gepflückt und verwertet werden, da er schnell „schlapp macht“ und sich nicht gut aufheben lässt.
Wie immer bei der Wildkräutersammlung sollte man selbstverständlich darauf achten, nicht gerade an einer stark befahrenen Straße zu ernten, und das Erntegut vor Verarbeitung & Verzehr gründlich zu waschen.

Was ist drin?

Das Wort Sauer“ampfer“ verrät uns gleich doppelt, dass hier Säuren im Spiel sind, denn auch „ampfer“ bedeutet „sauer“. Wie z.B. auch Spinat, Rhabarber oder Sauerklee enthält Sauerampfer Oxalsäure. Man bemerkt dies am typischen, „pelzigen“ Gefühl, das Oxalsäure-haltige Pflanzen nach dem Naschen eines rohen Blättchens im Mund hinterlassen.

Hier ist die rötliche Farbe der Stiele zu erkennen...
Hier ist die rötliche Farbe einzelner Stiele zu erkennen…
...und hier rötliche Sprenkel auf den Blättern.
…und hier rötliche Sprenkel auf den Blättern.

Bei hohen Gehalten können sich auf den Ampfer-Blättern rötliche Stellen ausbilden – diese schmecken mir dann zu sauer, ich lasse sie stehen. Oxalsäure bindet Kalzium und auch Eisen, weshalb man sich nicht ausschließlich von Oxalsäure-haltigen Pflanzen ernähren sollte. 😉 Hin und wieder ein säuerliches Blättchen zu verzehren ist jedoch für gesunde Menschen völlig unbedenklich (Patienten mit Nierenproblemen / Nierensteinen sollten mit allen Oxalsäure-haltigen Nahrungsmitteln vorsichtig sein). Oxalsäure findet sich übrigens auch in Schokolade oder Tee.
Daneben spendiert uns der Sauerampfer die Vitamine C, A, E und Vertreter der B-Gruppe, Kalium sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe und verdauungsfördernde Gerbstoffe.
Probiere doch mal aus, was Dir mit Sauerampfer schmeckt, und schreibe es gerne in die Kommentare! 🙂

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