Ein Jahr SoLaWi Dahlum – was für ein Reigen aus Farben, Geschmäckern, neuen Aromen und ungekannter Frische!
Der letzte Erntemonat des Jahres 2016 hat mich fast noch am meisten für „meine“ SoLaWi begeistert. Nie hätte ich damit gerechnet, dass im Dezember noch so eine bunte Vielfalt angeboten würde. Sogar knackig-frische Salate in tollen Sorten leuchteten uns in der Abholstation noch entgegen – im Dezember! So gab es zu Weihnachten glänzend violetten Radicchio aus dem eigenen Anbau.
Ein weiteres für mich neues Gemüse war der lilablaue Grünkohl – superlecker! Auch für die knackigen, vielseitig verwendbaren (oder einfach roh zu knabbernden) Topinamburknollen kann ich mich weiterhin begeistern. Mein Fazit zu „einem Jahr SoLaWi“ findest Du nach den Dezember-Infos unten auf der Seite!
Unsere Ernteanteile im Dezember enthielten:
- Äpfel in verschiedenen Sorten
- Kartoffeln in Sorten
- Rotkohl, Weißkohl, Rosenkohl in grün und violett
- Grünkohl in grün und violett
- Kürbisse in verschiedenen Sorten
- Steckrüben, Knollen-Sellerie
- Rote Bete und Ringelbete
- Rettich, Schwarzrettich, Eiszapfen
- Topinambur
- Zwiebeln in Sorten, etwas Lauch, etwas Knoblauch
- knackig frische Salate in Sorten – von Radicchio über Feldsalat bis zu verschiedenen Asia-Salaten!
- frische Kräuter, Nüsse, Eier
Was wurde im Dezember so daraus zubereitet?
Davon hier im Blog:
- Grünkohl mal anders – mit Räuchertofu, Kokosmilch und Ingwer (vegan)!
- Ein ähnliches Rezept für Flammkuchen findest Du HIER!
- folgt demnächst: amerikanischer Coleslaw sowie Lunchbox mit Omelette-Röllchen!
Ein Jahr SoLaWi – mein Fazit!
Obwohl für mich die Fahrtstrecke zu meiner Abholstation wirklich recht weit ist, ist für mich klar: Ich bleibe im neuen Jahr 2017 dabei!
Was hat mir meine SoLaWi-Mitgliedschaft in diesem Jahr gebracht?
- maximal (ernte-)frisches Gemüse in Demeter-Qualität, das wunderbar aromatisch schmeckt und lange haltbar ist
- eine komplett regionale und saisonale Ernährung, die dazu sehr abwechslungsreich und unglaublich vielfältig ist
- neue Geschmackserlebnisse und das Kennenlernen von Gemüsen, die ich noch nicht kannte
- Nahrungsmittel, in die ich vertrauen kann, weil ich weiß, wie und wo sie produziert werden
- das gute Gefühl, eine rundum gute Sache zu unterstützen, die sehr viel weiter reicht als nur die Existenz des Hofes vor Ort zu sichern
- sehr, sehr viel weniger Verpackungsmüll!
- Engagement in einer Gemeinschaft, die über den Tellerrand hinaus schaut und gemeinsame Werte lebt – inklusive netter neuer Kontakte!
Sich die regionale Ernte teilen – meine SoLaWi Erfahrungen
Über das ganze Jahr zurückblickend kann ich sagen, dass ich sehr (!) viel weniger einkaufen gehe und dadurch auch viel weniger Geld für „Beikäufe“ ausgebe. Bis auf wenige Küchen-Basics (Brot, Brotaufstriche / Käse, Bratfett / Öle, Sahne, Mehl, Tee, Gewürze) ist mein Bedarf durch den SoLaWi-Anteil gedeckt (vegetarische Küche). Einige Nahrungsmittel, die ich vorher – aus reiner Gewohnheit – standardmäßig gekauft habe, sind aus meinem Haushalt fast oder ganz verschwunden. Dazu zählen vor allem transportintensive Südfrüchte wie Bananen, Zitrusfrüchte oder Avocados. Es kommt mir mittlerweile geradezu „widernatürlich“ vor, dass wir mit einer völligen Selbstverständlichkeit rund um’s Jahr alles an Gemüsen und Früchten einkaufen, die nur saisonal oder auch gar nicht bei uns wachsen.
Dies sollte wirklich eine Besonderheit sein.
Ich konnte selber fest stellen, dass man sich von Frühjahr bis Dezember problemlos aus unserem heimischen Anbau versorgen kann – und das alles andere als eintönig, wie meine Fotos hoffentlich verdeutlichen können! Für mich fühlt es sich mittlerweile auch einfach „richtig“ an, das zu essen, was gerade wächst. Die Natur hat es genial eingerichtet, dass wir bekommen, was wir gerade brauchen. Unser Tisch da draußen ist reich gedeckt!
Wer einmal das sonnengereifte, saisonal „richtige“ Aroma kennen gelernt hat, dem schmeckt das Rund-ums-Jahr-Supermarktgemüse auch einfach nicht mehr – so geht es bei uns auch anderen Mitgliedern. Selbstverständlich kann man zukaufen, wonach einem aktuell ist, und sollte kein Dogma aus seiner SoLaWi machen. Für mich war es jedoch aufgrund der Menge (1 Anteil für eine Person) und Vielfalt schlichtweg nicht nötig.
Noch erwähnenswert ist, dass die Frage „Was koche ich heute?“ wirklich komplett entfallen ist. Ich ziehe meine Frischeschublade auf und verwerte, was da ist!
Für wen ist SoLaWi nichts?
Solidarische Landwirtschaft ist nichts für Dich, wenn Du
- häufig verreist und daher nicht an einem festen Tag in der Woche Deinen Anteil abholen kannst
- gerne Zutaten für ein konkretes Rezept oder Gericht einkaufst und Dich nicht nach dem richten möchtest, was eben da ist
- immer dieselbe Menge Gemüse wünschst – diese schwankt saisonal zwischen „überschaubar“ (selten) bis „sehr viel“
- Dich an einzelnen krummen Gemüsen störst, die nicht der „Schönheits-Norm“ entsprechen
- nicht bereit bist, das Risiko von Ernteausfällen einzelner Kulturen mitzutragen
- für jeden Ernteanteil überlegst, ob das jetzt nicht im Bioladen günstiger gewesen wäre. Solidarische Landwirtschaft ist ein Konzept, das die gesamthafte Finanzierung des Hofes mit allen anfallenden Kosten rund um’s Jahr sichert.
Wer aber gerne gemüselastig kocht, sich von dem inspirieren lässt, was die Ernte gerade hergibt, Wert auf Bio-Anbau bei fairen Arbeitsbedingungen legt und Freude an Frische und Qualität hat, der sollte vielleicht einmal überlegen, ob dieses Konzept infrage kommen könnte!
Eine Übersicht der SoLaWis findest Du hier!
Mein Projekt, ein Jahr lang meine Ernteanteile zu fotografieren, ist damit abgeschlossen. Ich hoffe, es hat Dir gefallen! Schau gerne auch im neuen Jahr wieder einmal vorbei – jetzt habe ich umso mehr Zeit für Rezepte aus meinem SoLaWi-Gemüse! 😉
Falls Du heute zum ersten Mal auf meinem Blog bist: Alle meine Ernteanteile der SoLaWi Dahlum im Erntejahr 2016 (April bis Dezember) findest Du HIER!